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Transition

Transitorische Phasen können viel Zeit in Anspruch nehmen. In dieser befindet sich der Künstler Semjon H. N. Semjon, der seit 2011 seine Galerie Semjon Contemporary betreibt.
Bewusst hatte er sich seit der Galeriegründung in ein mehrjähriges Sabbatical begeben, das allerdings länger währte, als er sich 2011 hat vorstellen können.

Erst mit der Kündigung der Galerieräume zum Ende des Jahres 2021, musste Semjon eine Entscheidung fällen: Um seine Galerie aber auch sein Gesamtkunstwerk KioskShop berlin (KSb) zu retten, plante der Künstler im Sabbatical, sein Gesamtkunstwerk wieder der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, um zu zeigen, was durch den erzwungenen Auszug zerstört werden würde. Die Kündigung bewirkte, dass es für Semjon zu seinem öffentlichen coming out als Künstler kam. Viele Feunde und Sammler der Galerie wussten nichts von dem Vorleben Semjons. Sein KioskShop wurde zum Faustpfand für die Rettung, denn der Besitzer des Hauses ist  ein großer und bekannter Kunstsammler und Mäzen. Die Konfrontation mit der öffentlichen Aussage der unausweichlichen Zerstörung seines Gesamtkunstwerkes durch den Kunstfreund veranlasste diesen, in letzter Minute die Kündigung rückgängig zu machen. Es passt einfach nicht zusammen, dass ein Kunstfreund der Zerstörer eines einmaligen (Gesamt-)Kunstwerkes sein würde.

Nun gilt es, die eigenen Belange als Künstler langsam, aber sicher anzugehen, ohne allerdings seiner Galerie zu schaden. Ein nicht leichtes Unterfangen. Dazu gehört das Aufarbeiten seines eigenen Werkkörpers und die Kommunikation dazu, z.B. durch die eigene Homepage, die zugelich eine Archivfunktion übernehmen sollte.

Semjon erster öffentlicher Auftritt als Künstler geschah gleich zu Beginn seines Kunststudium 1987 in Berlin, war allerdings ein Jahr zuvor vorbereitet worden: Mit Sisyphos – eine kinetische Performance am Schleusenwehr im Tiergarten Berlin erhielt er zugleich auch seine erste Pressekritik (eine halbe Seite!) in der Sonderausgabe des Tagesspiegel zur 750-Jahrfeier der Stadt Berlin.

Noch vor seinem Meisterschülerjahr 1993/1994 in der Klasse Georg Baselitz hatte der Künstler schon diverse Ausstellungen in Deutschland und New York, wo er von 1991-1994 und später 1999/2000 schwerpunktmäßig lebte.
Zahlreiche Ausstellungen und Messeauftritte im In- und Ausland  folgten einschließlich seiner international beachteten Installation auf Dauer KioskShop berlin (KSb), die er im November 2000, gleich nach seiner Rückkehr aus New York, begann. 2011 kam es zur selbstgewählten Zäsur seiner künstlerischen Tätigeit durch die Galeriegründung. 2012 hat Semjon in seiner Ausstellung Es geschah übermorgen im Verwaltunsggericht Weimar diese Zäsur mit der Ausstellung und dem begleitenden Katlogbooklet und in seinem Text darin reflektiert.

Allein das gelegentliche Zeichnen und Fotografieren würde ihn weiterhin mit dem künstlerischen Schaffen verbinden. Dies geschah regelmäßig zumeist in der Winterpause im Neuen Jahr. Das Schaffen seiner Wax Paintings und Skulpturen/Objekte hingegen ruhte vollends bis auf wenige Ausnahmen.